Transparency in Pig Production
Ausgangslage
Die Schweinehaltung sowie die ihr vor- und nachgelagerten Bereiche durchleben gegenwärtig einen tiefgreifenden technischen, logistischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturwandel. Zudem mehren sich Forderungen seitens Gesellschaft, Handel und Kontrollbehörden nach stärkerer Regionalisierung, größerer Transparenz und schnellerer Rückverfolgbarkeit in der Wertschöpfungskette (WSK) hinsichtlich Lebensmittelsicherheit sowie Tier- und Verbraucherschutz. Zwingende Voraussetzung hierfür ist ein gut funktionierender Datenaustausch zwischen allen Kettengliedern, der angesichts der fortschreitenden Digitalisierung WSK-übergreifend großes Optimierungspotential birgt.
Ziel des Projekts
Ausgehend vom Experimentierfeld DigiSchwein verfolgt das Vorhaben TiPP als Zukunftsregion folgende Ziele:
- Optimierung von Transparenz und Rückverfolgbarkeit from farm to fork in einer regionalen WSK für Schweinefleisch mittels digitaler Strategien
- Erprobung in der Nutztierhaltung noch unerforschter Digitalkonzepte einschließlich ihrer technologischen Grundlagen anhand praxisrelevanter Anwendungsfälle zur Ableitung repräsentativer Transparenz-Indices für Verbraucher
- Technologie- und Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Beratung und Praxis, die ihr vor- und nachgelagerten Bereiche sowie ländlichen Räume
- Untersuchung der Konsumentenerwartungen und -präferenzen hinsichtlich der Informationsbereitstellung bei Schweinefleischprodukten zur Entwicklung und Optimierung angepasster Kommunikationsstrategien
Unsere Schwerpunkte
Für die Erprobung und spätere Ableitung von Transparenz-Indices werden Tier-, Betriebs- und Prozessdaten entlang der Wertschöpfungskette erhoben. Um die Datenebene „Einzeltier“ auf Erzeugerbetrieben zu erreichen, werden ausgehend vom Projekt DigiSchwein Versuchsbetriebe mittels RFID-gestützter, kompakter Sensortechnik digital transformiert. Im Zentrum der Untersuchungen steht dabei der bei Nutztieren gänzlich unerforschte Einsatz einer sogenannten Self Sovereign Identity (SSI), die die Sicherheit und Qualität sowie die Transparenz und Flexibilität im bidirektionalen Datentausch einer Wertschöpfungskette nachhaltig erhöhen kann. Im Fall aufwändiger Dokumentationspflichten und Kontrollen von Ketteninformationen zum Zwecke des Verbraucher- und Tierschutzes sowie der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit birgt dieses Verfahren ein enormes Automatisierungspotential.