Aktuelles und Vergangenes
Projekt TiPP beim Fachforum Schwein und Geflügel in Lingen
Digitaler Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette Schwein: Besichtigung eines Schlachthofes der Goldschmaus Gruppe
TiPP zeigt Zukunft: Forschung im Schweinestall hautnah miterleben – Zukunftstag 2025
Sensorsuche für die landwirtschaftliche Unternehmerschule Vechta
Furukawa meets TiPP
Konstituierende Sitzung Expertenbeirat TiPP
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Digitaler Datenaustausch entlang der Wertschöpfungskette:
Besichtigung eines Schlachthofes der Goldschmaus Gruppe
Im Rahmen der regionalen Wissenstransferreihe zur Zukunftsregion Oldenburger Münsterland ging es bei der Veranstaltung am 25.4.2025 bei der Goldschmaus Gruppe um die Schlachtung, Vermarktung und Verarbeitung von Schweinefleisch. Rund zwei Dutzend Absolvent/-innen des Meisterkurses Agrarwirt aus der BBS Vechta fanden sich ein, um einen Einblick in die Herstellung von Fleisch- und Wurstartikeln mit eigenen Augen zu verfolgen. Regionalität, Transparenz, Tierwohl und Qualität wird bei der Goldschmaus Gruppe großgeschrieben.
Zunächst gab Dr. Gerald Otto (zuständig für Tierwohl, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit) einen Einblick in die umfangreichen Datengrundlagen im Garreler Schlachthof. Er stellte zahlreiche Parameter vor, die in der modernen Produktion anfallen und digital in Echtzeit abgerufen werden können. Die 1.700 Mitarbeiter/innen im Schlachthof am Standort Garrel schlachten täglich 7.400 Schweine (pro Jahr: 2,1 Mio. Schweine). Die meisten Schweine kommen aus dem Oldenburger Münsterland (bzw. aus dem Umkreis von unter 100 km). Das Unternehmen Böseler Goldschmaus, welches 1993 gegründet wurde, expandiert und hat 2007 umfangreich in ein neues Verarbeitungswerk investiert. Der Jahresumsatz liegt mittlerweile bei einer drei viertel Milliarde Euro. Transparenz vom Stall bis zur Ladentheke ist ein zentrales Anliegen des Unternehmens. Kriterien zum Tierwohl und zur Tiergesundheit gehen in die Prämiengestaltung ein.
Grundlage für die Abrechnung der Schlachttiere ist die Klassifizierung mit dem Ultraschallgerät AutoFOM. 16 Messköpfe liefern 127 Messparameter mit 3.200 Einzelmessungen, die den Schlachtkörperwert in Form von Teilstückgewichten charakterisieren. Zentrale Parameter sind neben den AutoFOM-Werten, dem Schlachtgewicht, und dem VEZG-Preis, die Zu- und Abschläge nach Tierwohlkriterien der ITW, die Vorkosten wie etwa Frachtkosten, Wiegekosten u. v. m. Aspekte des Umweltschutzes wie CO₂-Emissionen (gemessen anhand der Futterverwertung) werden mit 1 Cent prämiert.
Ein weiterer Schwerpunkt waren die Befunddaten zur Tiergesundheit im Schlachtverfahren. Neue Kriterien wie Treibespuren, Ohr- oder Schwanzverletzungen bis hin zur Lahmheit bei Schweinen werden immer stärker berücksichtigt. Bei jeder Schlachtung sind Tierärzte dabei, die eine Lebendtieruntersuchung vornehmen und über die Eignung zur Schlachtung entscheiden. Für die Tiergesundheitsdaten wurde ein Befundindex entwickelt, um ein Benchmarking-System aufzubauen, anhand dessen Höfe mit Handlungsbedarf identifiziert werden können. Ziel ist es zum Beispiel, bei stark abweichenden Werten, diesen Betrieben ein Beratungsseminar anzubieten, in dem sie aktuelle Maßnahmen gegen bestimmte Befundgruppen kennenlernen. Diese Beratungsangebote zeigten in der Vergangenheit bereits Wirkung und helfen, die Tiergesundheit und damit das Tierwohl zu verbessern.
Nach dieser sehr interessanten Einführung hatten die Schüler/-innen die Möglichkeit, den Schlachthof im Detail zu besichtigen. Es ging durch ‚kilometerlange Straßen‘ der Fleischverarbeitung, in denen Würste, Hotdogs, Nackensteaks u. v. m. hergestellt wurden. Am Ende wurde auch die Zerlegung der Tiere in zwei Schweinehälften sowie die Einzelbearbeitung von Herzbeutel, Leber oder die Darmentfernung vorgeführt. „In den letzten zehn Jahren hat sich viel getan in Sachen Tierwohl,“ erläuterte Dennis Burke, Geschäftsführer der Goldschmaus Gruppe, der die komplexen Verarbeitungsschritte sehr anschaulich erklärte. Die Schüler/-innen haben einen vertieften Einblick in die Fleischzerlegung und -verarbeitung im Schlachthof erhalten. Die Investitionen in eine moderne Produktionsanlage haben sich ebenso gelohnt wie die Bemühungen um mehr Transparenz in der Produktion vom Stall bis zum Handel mit Fleisch.
Die Digitalisierung wird auf verschiedenen Ebenen der Produktion eingesetzt: KI überwacht bereits wichtige Prozesse. „Die Digitalisierung ist aus dem Produktionsprozess nicht mehr wegzudenken,“ so Burke von Goldschmaus. „Das Projekt TiPP unterstützt uns bei dem Austausch von Daten, um mehr Sicherheit mittels Blockchain-Verfahren in unseren Praxisbetrieben zu bekommen.“
Ein großes Dankeschön an das Unternehmen Goldschmaus für den interessanten Tag!
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