Begriffserklärungen

Blockchain ist eine dezentrale, verteilte Datenbank-Technologie, die Transaktionen in Form von Blöcken speichert und mithilfe von kryptographischen Verfahren miteinander verknüpft. Jeder Block enthält eine Liste von Transaktionen sowie einen Hash-Wert des vorherigen Blocks, was die Integrität der gesamten Kette gewährleistet. Diese Technologie ermöglicht es, Transaktionen sicher und transparent zu verfolgen, ohne dass eine zentrale Instanz zur Überwachung erforderlich ist. Blockchain wird häufig im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet, hat aber auch Anwendungen in verschiedenen anderen Bereichen wie Supply Chain Management, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen.

DLT steht für „Distributed Ledger Technology“ (verteilte Hauptbuchtechnologie). Es handelt sich um eine digitale Technologie, die es ermöglicht, Daten in einem dezentralen und transparenten Netzwerk zu speichern und zu verwalten. DLT wird häufig mit Blockchain-Technologie assoziiert, ist jedoch ein breiterer Begriff, der verschiedene Arten von verteilten Hauptbüchern umfasst.

Hauptmerkmale von DLT:

  1. Dezentralisierung: Im Gegensatz zu traditionellen zentralen Datenbanken, die von einer einzelnen Entität kontrolliert werden, wird bei DLT das Hauptbuch über ein Netzwerk von Knoten (Computern) verteilt. Jeder Knoten hat eine Kopie des gesamten Hauptbuchs oder eines Teils davon.
  2. Transparenz: Alle Transaktionen sind für alle Teilnehmer im Netzwerk sichtbar, was Vertrauen und Nachvollziehbarkeit fördert.
  3. Unveränderlichkeit: Einmal in das Hauptbuch eingetragene Daten können nicht ohne Zustimmung der Mehrheit der Teilnehmer geändert oder gelöscht werden. Dies erhöht die Sicherheit und Integrität der Informationen.
  4. Konsensmechanismen: Um sicherzustellen, dass alle Knoten im Netzwerk übereinstimmen, wie Transaktionen validiert werden, verwenden DLT-Systeme verschiedene Konsensmechanismen (z.B. Proof of Work, Proof of Stake).

Anwendungsbereiche von DLT:

  • Finanzdienstleistungen: Überweisungen, Zahlungen und Handel können effizienter und kostengünstiger gestaltet werden.
  • Lieferkettenmanagement: Verfolgung von Produkten und Materialien in Echtzeit zur Verbesserung der Transparenz und Effizienz.
  • Identitätsmanagement: Sicheres Speichern und Verwalten von Identitätsdaten.
  • Smart Contracts: Automatisierte Verträge, die auf bestimmten Bedingungen basieren und selbstständig ausgeführt werden können.

Das Experimentierfeld DigiSchwein ist ein Projekt in Deutschland, das sich mit der Digitalisierung in der Schweinehaltung beschäftigt. Ziel des Projekts ist es, innovative Technologien und digitale Lösungen zu entwickeln und zu erproben, um die Effizienz, Tiergesundheit und Nachhaltigkeit in der Schweineproduktion zu verbessern.

Im Rahmen von DigiSchwein werden verschiedene Aspekte der Schweinehaltung untersucht, darunter:

  1. Datenerfassung: Einsatz von Sensoren und digitalen Tools zur Erfassung von Daten über die Tiere, ihre Gesundheit, Futteraufnahme und das Stallklima.

  2. Automatisierung: Entwicklung von automatisierten Systemen für Fütterung, Tierbeobachtung und Stallmanagement.

  3. Tierwohl: Verbesserung des Tierwohls durch den Einsatz digitaler Technologien, die eine bessere Überwachung und Pflege der Tiere ermöglichen.

  4. Nachhaltigkeit: Untersuchung von Möglichkeiten zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der Umweltauswirkungen der Schweinehaltung durch digitale Ansätze.

Das Kupieren des Schwanzes, auch als Schwanzkupieren bezeichnet, ist ein Verfahren in der Landwirtschaft, insbesondere in der Schweinehaltung, bei dem den Tieren ein Teil ihres Schwanzes chirurgisch entfernt wird. Diese Praxis wird häufig durchgeführt, um das Risiko von Schwanzbeißen zu verringern, da kürzere Schwänze weniger anfällig für Verletzungen durch andere Tiere sind.

Das Oldenburger Münsterland ist eine Region im Nordwesten Deutschlands, die hauptsächlich im Bundesland Niedersachsen liegt. Es umfasst die Landkreise Cloppenburg und Vechta. Die Region zeichnet sich durch ihre ländliche Struktur, landwirtschaftliche Prägung und idyllische Landschaft aus. 

RFID steht für „Radio Frequency Identification“ (Radiofrequenz-Identifikation). Es handelt sich um eine Technologie, die zur automatischen Identifizierung und Verfolgung von Objekten, Tieren oder Personen verwendet wird. RFID-Systeme bestehen typischerweise aus drei Hauptkomponenten:

  1. RFID-Tag: Ein kleines Gerät, das an dem zu identifizierenden Objekt angebracht ist. Der Tag enthält einen Mikrochip zur Speicherung von Informationen und eine Antenne zur Kommunikation mit dem Lesegerät. RFID-Tags können passiv (ohne eigene Stromquelle) oder aktiv (mit eigener Stromquelle) sein.
  2. RFID-Lesegerät: Ein Gerät, das die von den RFID-Tags ausgesendeten Signale empfängt und die gespeicherten Informationen ausliest. Das Lesegerät sendet ein Radiosignal aus, das den Tag aktiviert und die Daten überträgt.
  3. Datenbank oder Software: Die gesammelten Informationen werden in einer Datenbank gespeichert und können durch spezielle Software verarbeitet werden, um Analysen durchzuführen oder Berichte zu erstellen.

Anwendungsbereiche von RFID:

  • Logistik und Supply Chain Management: Verfolgung von Warenbewegungen und Beständen.
  • Tieridentifikation: In der Landwirtschaft wird RFID häufig verwendet, um Tiere zu kennzeichnen und ihre Bewegungen sowie Gesundheitsdaten zu überwachen.
  • Zugangskontrolle: Verwendung in Sicherheitssystemen, z.B. für Zutrittskarten.
  • Einzelhandel: Verbesserung des Bestandsmanagements und der Diebstahlsicherung.

Die Vorteile von RFID-Technologie umfassen eine schnellere Identifizierung, geringeren manuellen Aufwand und die Möglichkeit, mehrere Tags gleichzeitig auszulesen.

Schwanzbeißen ist ein Verhaltensproblem, das häufig in der Schweinehaltung auftritt. Es beschreibt das Verhalten von Schweinen, bei dem sie anderen Schweinen in der Gruppe in den Schwanz beißen. Dieses Verhalten kann aus verschiedenen Gründen auftreten, darunter Stress, Langeweile, Managementfehler, unzureichende Beschäftigungsmöglichkeiten oder unzureichende Umweltbedingungen.

Schwanzbeißen kann zu Verletzungen und Schmerzen bei den betroffenen Tieren führen und hat auch wirtschaftliche Auswirkungen auf die Tierhaltung, da verletzte Tiere oft behandelt werden müssen oder im schlimmsten Fall getötet werden müssen. Um Schwanzbeißen zu verhindern, setzen viele Betriebe auf Maßnahmen wie verbesserte Haltungsbedingungen, ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten (z.B. Spielzeug oder Futterverstecke) und angepasstes Management. In einigen Ländern ist es zudem gesetzlich vorgeschrieben, dass Schweinehalter Maßnahmen zur Vermeidung von Schwanzbeißen ergreifen.

Self Sovereign Identity (SSI) bezieht sich auf das Konzept, dass Individuen die volle Kontrolle über ihre eigenen Identitätsdaten haben sollten, ohne auf zentrale Behörden oder Organisationen angewiesen zu sein. SSI basiert auf der Idee, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Identität zu besitzen, zu verwalten und zu kontrollieren, ohne von Dritten abhängig zu sein. Durch die Verwendung von dezentralen Technologien wie Blockchain können Identitäten sicher und privat verwaltet werden, während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, selektiv Informationen freizugeben, wenn es erforderlich ist.

In der Schweinehaltung bezieht sich der Begriff „vor- und nachgelagerter Bereich“ auf die verschiedenen Phasen und Prozesse, die mit der Aufzucht und Vermarktung von Schweinen verbunden sind.

Vorgelagerter Bereich:
Dieser Bereich umfasst alle Aktivitäten, die vor der eigentlichen Haltung der Schweine stattfinden.

Dazu gehören:
Zucht: Auswahl und Züchtung von Schweinen, um bestimmte Eigenschaften zu fördern (z.B. Wachstum, Gesundheit, Fleischqualität).
Futterproduktion: Anbau und Ernte von Futtermitteln, die für die Schweinehaltung benötigt werden.
Tiergesundheit: Maßnahmen zur Sicherstellung der Gesundheit der Zuchttiere, einschließlich Impfungen und Gesundheitskontrollen.

Nachgelagerter Bereich:
Dieser Bereich bezieht sich auf alle Aktivitäten, die nach der Aufzucht und Haltung der Schweine stattfinden.

Dazu gehören:
Schlachtung: Der Prozess, bei dem die Tiere geschlachtet werden.
Verarbeitung: Die Umwandlung des Fleisches in verschiedene Produkte (z.B. Wurstwaren, Schinken).
Vermarktung: Der Verkauf der Fleischprodukte an Einzelhändler oder direkt an Verbraucher.


Zusammengefasst umfasst der vorgelagerte Bereich alles, was mit der Vorbereitung und Aufzucht von Schweinen zu tun hat, während der nachgelagerte Bereich sich mit den Prozessen nach der Haltung beschäftigt, einschließlich Schlachtung und Vermarktung.

Die Wertschöpfungskette Schwein umfasst alle Schritte und Prozesse, die von der Produktion bis zum Verkauf von Schweinefleisch beteiligt sind. Dazu gehören unter anderem die Zucht und Aufzucht der Schweine, die Fütterung, Haltung und Gesundheitsvorsorge, der Transport zu Schlachthöfen, die Schlachtung, die Weiterverarbeitung zu verschiedenen Fleischprodukten, die Verpackung, der Vertrieb und schließlich der Verkauf an den Endverbraucher. Jeder Schritt in dieser Kette trägt zur Wertschöpfung bei und beeinflusst letztendlich den Preis und die Qualität des Schweinefleisches