Am 18. August 2025 kam der Expertenbeirat des Projekts „TiPP – Transparency in Pig Production“ zusammen. Das Projekt, koordiniert durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und angesiedelt im Oldenburger Münsterland, verfolgt das Ziel, durch den Einsatz moderner Technik Transparenz in der Schweinehaltung zu schaffen. Der Beirat setzt sich aus Fachleuten aus Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und landwirtschaftlicher Praxis zusammen und begleitet das Projekt beratend.

Transparenz und Rückverfolgbarkeit im Fokus

Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Themen „Transparenz“ und „Rückverfolgbarkeit“. Diskutiert wurde, wie die im Projekt erhobenen Sensordaten so aufbereitet werden können, damit sie eine belastbare Grundlage für die Bewertung zentraler Aspekte wie Tiergesundheit, Tierwohl, Klimaeffizienz und Nachhaltigkeit bilden. Ziel ist die Entwicklung von Indizes, die sowohl für den innerbetrieblichen Einsatz als auch mit externer Wirkung, beispielsweise in der Produktkennzeichnung, Anwendung finden könnten.

Vorstellung erster Ergebnisse zum Technikeinsatz auf Praxisbetrieben durch das Thünen-Institut für Agrartechnologie

Das Thünen-Institut für Agrartechnologie hat die ersten Ergebnisse hinsichtlich des Einsatzes von Klimasensoren, Kameras, akustische Systeme, Durchflusssensoren und optischen Wiegestationen auf Schweinemastbetrieben unterschiedlicher Haltungsstufen vorgestellt. Die Ergebnisse umfassen Informationen über Systemausfälle, Wartungsaufwand und Datenlücken und liefern eine erste Grundlage zur Bewertung der Robustheit, Zuverlässigkeit und Resilienz der eingesetzten Systeme. Anhand dessen lässt sich ableiten, welche Systeme zur Transparenzschaffung in der Wertschöpfungskette Schwein eingesetzt werden können und welche noch weiterer Verbesserungen bedürfen.

Diskussionspunkte im Expertenbeirat

Der Expertenbeirat setzte sich weiter intensiv mit der Frage auseinander, wie der Technikeinsatz und der Automatisierungsgrad auf landwirtschaftlichen Betrieben weiter gefördert werden kann, um so sowohl eine Arbeitserleichterung, Transparenz in der Produktionskette als auch Gewährleistung von Tierwohl zu ermöglichen. Als grundlegendes Hindernis zur Anschaffung von Technik zur Automatisierung und Überwachung von Umweltbedingungen im Stall wurden in den im Rahmen des TiPP-Projekts durchgeführten Umfragen maßgeblich hohe Anschaffungskosten sowie ein geringes Vertrauen in die Daten sowie Zuverlässigkeit der Sensoren genannt.

Die Diskussionen im Expertenbeirat unterstreichen die Bedeutung eines transparenten und wissenschaftlich fundierten Bewertungsansatzes. Das Thünen-Institut wird die Ergebnisse der Sensoranalysen weiter verdichten und praxisgerechte Empfehlungen erarbeiten. Damit soll Landwirtinnen und Landwirten ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, das betriebliche Entscheidungen unterstützt und zugleich die gesellschaftliche Diskussion um Tierwohl und Nachhaltigkeit auf einer objektiven Datenbasis stärkt.

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